Panoptikum;
eine Theorie zum räumlichen Verstehen

(Stand 26.12.2024)

Der Begriff «Panoptikum» meint in seiner etymologischen Bedeutung „… eine Gesamtschau zu einem bestimmten Bereich.“ Ich würde anpassen „…eine Gesamtschau zu einem bestimmten – oder in einen bestimmten Raum“.

Zur Zeit entsteht eine spezielle Art der Raum-Visualisierung, um die Theorie erfahrbar und somit verständlich zu machen. Mit Hilfe eines Periskop kann in einem Winkel von ca. 160 Grad ein situativer, teilweise beeinflussbarer Raum – eine Art Szenerie – entdeckt werden.

Faszination und Entdeckungen basieren auf diversen Aspekten und repräsentieren eine situative – ja ich möchte sagen – eine kontextuelle Vielfalt von statischen und dynamischen Objekten in der jeweiligen räumlichen Konstellation.

Das Gestalten und Realisieren der Konstellation ist Ausgang für das situative Erleben. Konstellation und situatives Sehen der Szenerie gehören untrennbar zusammen. Das praktizieren der beiden Rollen macht das (Grund)-Verständnis des Panoptikums erst möglich.

Szenerie mit Periskop (schwarz) – Betracher:innen würden hier „vis à vis“ sitzen
Szenerie mit opakem Hintergrund (ohne Beleuchtung); Betrachter:innen würden im unteren Teil des Periskopes die Position einnehmen und die Situation sehen und allenfalls beeinflussen.
Periskop Funktionsmodell

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Definition

Der Begriff «Panoptikum» meint in seiner etymologischen Bedeutung „… eine Gesamtschau zu einem bestimmten Bereich“. Ich würde anpassen „…eine Gesamtschau zu einem bestimmten – oder in einen bestimmten Raum“.

Nicht wissenschaftlich

Die hier formulierten Gedanken und Ideen basieren nicht auf wissenschaftlichen Standards bzw. erfüllen diese nicht. Die Theorie entstand und entsteht durch Nachdenken, Dialogisieren, Umsetzen, Erfahren, Anpassen, Bauen und regelmässiges Beschreiben.

These

Die konstellative Sicht „sieht“ oder „versteht“ anders, als die kontextuelle, situative Sicht. Die beiden „Sichten“ gehören aber unbedingt zusammen.

Die konstellative Sicht überblickt, konzipiert und sieht immer die gesamte Konstellation. Die situative Sicht sieht bzw. erkennt die kontextuelle Zusammenstellung als eine Art Teil/Ausschnitt – je nach Position woher oder räumlich gesprochen wo hinein man hinschaut.

Warum diese These und warum eine physische Komponente?

Es gilt zu „beweisen“, dass  ein „räumliches“ Verständnissystem mit Konstellation und Kontext/Situation zusätzliche Kompetenzen bezüglich dem Erfassen von komplexen Zusammenhängen schafft. Dieses Verständnissystem verlangt aus meiner Sicht eine physische „Erlebniskomponente“, um komplexe Settings intuitiver erstellen, verstehen und verändern zu können. Dieser Aspekt wird noch genauer beschrieben.

Raum und Zeit

Den Raum definieren bzw. verstehen wir basierend auf dem Wissen bzw. unserer Vorstellung, dass er fest mit der Dimension Zeit verbunden ist, ganz nach dem Motto „wir leben im Raum und Zeit“. Das Panoptikum basiert auf einer zwingend räumlichen Konstellation.

Hier sei die Bemerkung erlaubt: wir leben nicht in Fläche und Zeit. Während uns die Zeit äussert vielseitig, präzise, differenziert begleitet, wird die Dimension Raum als solche einfach als gegeben und kaum systemisch definiert. Oder etwas provokativer: vieles was Raum ist, wird – u.a. der Einfachheit halber – auf Fläche reduziert/abstrahiert; was aus meiner Sicht auf gewisse Erkenntnisse Einfluss haben kann – diese sind dann gerne reduziert oder begrenzt weil nicht in einen „räumlichen“ Kontext gestellt.

Definition des Raumes

Die hier formulierte Definition von Raum orientiert oder besser beschränkt sich auf die natürliche, physische Wahrnehmung des Raumes durch den Menschen, was in diesem Fall aber u.a . auch Intuitionen und Emotionen beinhalten kann bzw. soll. 

Die weiteste Dimension des (Gesamt)-Raumes definiert die Basis des uns bis anhin bekannten Alls. Wobei wir hier „Raum“ begrenzt definieren bzw. eingrenzen können, da wir bis heute nicht wissen wo der Raum dann „aufhört“, wir kennen die Ausdehnung des Raumes weitestgehend theoretisch. Das Einzige was wir erkennen, dass es eben ein Raum ist/erkennbar existiert- oder abstrahiert ausgedrückt wir in x-,y- und z-Achse „sind“. Weitere räumliche Dimensionen gibt es in diversen Theorien, sind hier nicht Teil der Ausführungen, da sich diese Theorien bestenfalls entsprechenden Wissenschaftler:innen erschliessen.

Konstellationen im Raum – Zugang zur Zeit

Was wir erkennen im (Welt)-Raum sind Konstellationen von Objekten, die sich in diesem sehr unklar definierbaren enorm grossen Raum, was die Dimensionen betrifft, bewegen. Nicht zuletzt definieren die für uns sichtbaren Objekte (Sonne, Mond, Sterne) durch ihre (wiederkehrende, repetitive) Bewegung die Dimension Zeit – oder anders ausgedrückt können wir so die Zeit mit entsprechenden Anzeigen abstrahiert bzw. in einer Art Codierungen darstellen und einteilen.

Konstellationen definieren und erstellen

Wenn wir nun die Art und Weise von Konstellationen ergründen, werden wir schnell gewahr, dass die Gestaltung, die Zusammensetzung von Konstellationen eine Art Intelligenz – sagen wir ganz einfach einen Menschen – braucht, der die Konstellation definiert und letztlich auch erstellt, erschafft.

Die Dimension eines Schöpfers des Gesamtraumes wird hier bewusst weggelassen, da der Ansatz für Menschen jeglichen Alters durch die uns gängige Sensorik erkennbar sein soll. Religiöse Aspekte sind nicht Teil dieser Betrachtungen.

Konstellation erstellen, Szenerie gestalten

Die Art und Weise, wie Konstellationen gestaltet werden können, ist fast unbegrenzt und soll es auch bleiben. Genau hier setzt das Panoptikum an: Jeder kann Konstellationen gestalten. Wichtig ist nur, dass er sie in einen Raum stellt, platziert. Jeder kann die Art und Weise oder den Ort etc. eines Raumes definieren. Im Kehrsatz: : wichtig ist nur, dass er etwas in diesem Raum konstellativ integriert oder die Konstellation in dem bestimmten Raum anpasst, weiter entwickelt etc. Wir sprechen auch vom Erstellen einer Szenerie durch die Konstellationen mittels Objekten.

Mögliche Art und Weise von Objekten

Anbei einige Beispiele von Konstellationen in einem Raum:

Von der Konstellation und der daraus entstandenen Szenerie zur Situation und deren Kontext

Wir bewegen uns nun von der konstellativen Sicht bzw. Position zur „situativen Position“.

Nach dem Erstellen einer Konstellation mit der entsprechenden Szenerie und dem sich Wegbewegen aus der konstellativen Betrachtung in die situative Betrachtungs- und/oder Integrationsphase halten wir fest, dass die erstellte Konstellation und deren Objekte nun eine Art Kontext für eine (erkennbare) Situation darstellt. Der jetzt zugängliche Raum mit seinen Objekten enthält oder bildet eine Gesamtschau eines Kontextes ab. Wir sehen also die Konstellation und den sich daraus ergebenden Kontext als Szenerie.

Von der Konstellation zum Kontext und dann zur Situation

Um zu erkennen oder zu entdecken, was dieser Kontext in der erstellten Konstellation aufzeigt und bewirkt, müssen wir uns in diesen Raum in diese Szenerie „bewegen“ und Positionen wahrnehmen – wenn möglich unterschiedliche. D.h. wir wechseln von der Rolle, wie erwähnt, des Konstellationserstellers, basierend auf dem Kontext in die des „situativen“ Betrachters, der die Szenerien wahrnimmt. Der „situative“ Betrachter kann eine oder mehrere Positionen einnehmen, jeweils den Kontext der durch die Szenerie entsteht betrachten und findet sich so je nach Momentum dann eben „in“ einer Situation, welche durch die Konstellation räumlich erkennbar ist. 

Eine Situation ist also positionsabhängig und abhängig was der Betrachter in der Situation mit dem Kontext sieht oder tut oder auch nicht tut. Je nach der Gestaltung des Raumes kann der Betrachter situativ nun Elemente der Konstellation betrachten und die Objekte in der Szenerie sehen, bewegen und somit verändern.

Die Situation kann oder soll nicht ergänzt werden. Ebenso soll der Betrachter die Szenerie immer durch das Periskop betrachten. So erzielen wir die nötige Distanz oder eine besser erkennbare Differenzierung der beiden Rollen zwischen Konstellationsersteller und situativem Betrachter.

Die Dynamik der Situation

Je nach Ausgestaltung der Konstellation und der damit entstanden Szenerie erschliesst sich dem Betrachter in der situativen Position ein einfacher, eher statischer Kontext oder zusätzlich ein dynamischer, wandelbarer Kontext. 

Die situative Wahrnehmung wird von diesen Elementen geprägt oder vielleicht besser sie initialisiert den Umgang mit der situativen Wahrnehmung. Konkret stellt sich die Frage oder Anforderung: wollen wir statischer Betrachter:in bleiben? Oder gibt es die Möglichkeit durch die Konstellation bereitgestellten Objekte in ihrem Kontext zu bewegen, Anordnungen und Abhängigkeiten zu verändern und so neue Aspekte in der Szenerie zu entdecken? Wenn die Szenerie diese Aspekte zulässt, wollen wir denn „eingreifen“, handeln oder lassen wir das Ganze doch lieber wie es ist?

Hier also beginnt das physische Experiment.